Anita Freitag-Meyer, Profi für Gebäckmischungen, geht unter die Märchenerzähler

Sie bloggen und backen und haben dem Markt mit den „Likies“ den ersten Daumen-hoch-Keks beschert. Was ist dann passiert?

Anita Freitag-Meyer: Das Produkt ist sehr beliebt und wurde durch die sozialen Netzwerke rasant bekannt. Nach noch nicht einmal einem Jahr des Likies-Bestehens haben wir schon den Sweetie-Award für die beste Marketingidee gewonnen. Unsere Klickzahlen beim Keksblog verdoppelten sich. Die Käuferschichten haben sich verjüngt und wir wurden durch diese starke Präsenz im Social-Media-Bereich noch besser wahrgenommen. „Likies“ haben neben Klassikern wie unserem Schwarz-Weiß-Gebäck und den Gebäck-Mischungen ganz wesentlich zum Unternehmenserfolg im vergangenen Jahr beigetragen. Unser Umsatz ist 2014 um fünf Prozent gewachsen.

Ihr Unternehmen steht für Tradition und aktuelle Trends. Wie gelingt das?

Anita Freitag-Meyer: Wir sind schon in dritter Generation Keks- und Waffelexperten. Unsere Gebäckmischungen sind beliebte Klassiker. Doch mich packt immer wieder die Lust, ganz neue Rezepturen zu probieren und kreative Ideen rund um den Keks zu entwickeln.

Sie starteten letztes Jahr mit dem Launch von „Anita´s Own“. Haben Sie jetzt neue Lieblinge im Gepäck?

Anita Freitag-Meyer: In unserer Spezialitäten-Serie „Anita´s Own sweet & delicious“ sind zwei Neuheiten dabei: „Anita´s Own Cookies“ – köstliche Schokodreiecke mit Vollmilch-, Zartbitter- und weißer Schokolade. Gekrönt werden diese knusprigen und zugleich zarten Kekskreationen mit Rice-Crispies-, Erdnuss- und Haselnuss-Krokant-Topping. Außerdem die „Anita´s Own Wafers“, kleine Waffelröllchen, umhüllt von Vollmilch-, Zartbitter- und weißer Schokolade. Wir haben hier in Verden einen neuen Waffelofen, der uns die Herstellung dieser Produkte mit einem außergewöhnlich zarten Waffelblatt ermöglicht.

Sie laden zum aktiven Mitmachen und zur Rezeptentwicklung ein. Wie gelingt Ihnen das?

Anita Freitag-Meyer: Wir sind ja ein sehr offenes und transparent agierendes Familienunternehmen. Durch unsere Präsenz im Internet gelingt es uns darüber hinaus sehr gut, mit unseren Keksfreunden zu kommunizieren. Ideen, Rezepte und Anregungen landen ungefiltert bei uns. Das macht mir Spaß und ich berücksichtige das auch, wenn es um neue Naschideen geht.

Sie stellen jetzt den neuen Märchenkeks vor. In welche Rolle schlüpfen Sie selbst?

Anita Freitag-Meyer: In dem kleinen Buch erzähle ich die Geschichte. Wir Menschen brauchen Erzählungen in unserem Leben. Wir lieben Geschichten, weil wir etwas von uns selbst darin finden. Das finde ich schön. Ich möchte meine Geschichten erzählen und meinen Keksen damit noch mehr Bedeutung verleihen. Gemeinsam verzehrt, bieten mein Märchen und mein Keks einen ganz besonderen Genussmoment – für mich, meine Familie, Freunde und alle, die uns mögen.

Worum geht es in der Geschichte?

Anita Freitag-Meyer: Sie handelt von Fredi und Lisa, zwei zuckersüßen und etwas vorwitzigen Fröschen, die an einem nahegelegenen Weiher bei der Keksfabrik wohnen und so einiges erleben. Es geht um verführerischen Keksduft, ein Malheur und eine Alltagsheldin, die auch im „echten Leben“ bei Hans Freitag eine Rolle spielt.

Für die kommenden Sommermonate versprechen Sie erfrischende Genussmomente:

Anita Freitag-Meyer: Die neuen „Fresh Berry“, „Fresh Lemon“ und „Fresh Apple“ sorgen mit herrlich fruchtigen Cremefüllungen, die auf Basis ausgewählter und natürlicher Früchte hergestellt sind, auch bei hohen Temperaturen für einen erfrischenden Genussmoment.

Ihre Gebäckmischungen kommen weltweit in die Tüte. Expandieren Sie weiter?

Anita Freitag-Meyer: Wir sind Experten für Gebäck- und Waffelmischungen. Unsere Lieferungen gehen mittlerweile in 43 Länder, darunter Europa, USA und Asien. Neu hinzugekommen ist Japan, wo wir sehr stark starteten. Unser Exportanteil liegt international bei 31 Prozent. In 2015 möchte ich hier erneut 10 Prozent drauflegen.

Wie sieht Ihre Unternehmensstrategie für 2015 aus?

Anita Freitag-Meyer: Wir haben im vergangenen Jahr einen Umsatz von 60 Millionen Euro erwirtschaftet, davon allein 41 Millionen auf dem deutschen Markt. In unserem Fokus stehen ganz klar die jungen Familien und junge Käufer. Wir möchten weiter wachsen. Allerdings ist die Ertragssituation durch die Preise von Schokolode und Nüssen stark angespannt, sodass wir im Bereich der Investitionen 2015 unser Geld zusammenhalten.